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Archäologische Grabung 2013

26. März 2013

Ziel der diesjährigen einwöchigen Grabungskampagne vom 18. bis 22. März war die Freilegung weiterer Bereiche des nordöstlichen Schuttkegels an der Bergfriedruine. Die archäologische Leitung stellten diesmal die Archäologinnen Mag. Astrid Steinegger und Mag. Sandra Pichler vom Verein FIALE. Trotz des noch sehr winterlichen Wetters gelangen den freiwilligen Grabungshelfern einige neue spannende Entdeckungen.

Freilegen der dem Burghof zugewandten Seite der Turmruine.

Ausgangslage

Mauerplan der freigelegten Bereiche (Fläche 6).

Die Grabungstätigkeiten der vergangenen Jahre konzentrierten sich auf den südlichen Bereich der Rundturmruine und die Reste der bis zu 2,7 Meter stark ausgeprägten Schildmauer. Im Anschluss daran wurde dieses Jahr das Abtragen des restlichen Schuttkegels um den Turm in Angriff genommen.

Gebäude und Gewölberippe

Schon zu Beginn der fünftägigen Kampagne konnten erste Reste eines nordöstlich an den Bergfried anschließenden Gebäudes unbekannter Funktion freigelegt werden. In den darauf folgenden Tagen bescherte der Fund einer beinahe unbeschädigten, polychromierten (mit Fresken bemalte) gotischen Gewölberippe aus Sandstein eine kleine Sensation. Dabei stellt sich die Frage, ob in diesem Bereich eine sakrale Einrichtung, etwa eine Kapelle, zu vermuten ist.

Freilegen eines anstehenden Gebäudes in dem die Gewölberippe lag.

Werksteine

Im Bereich des Turmportals konnte ein weiterer über 150 kg schwerer Werkstein aus Sandstein freigelegt werden. Die Qualität der Verarbeitung ist beachtlich, die Form des "Tortenecks" bietet aber nur Grundlage für Spekulationen über die ursprüngliche Funktion des Steins. Während der Arbeiten konnten noch weitere Werksteinquader aus Sandstein geborgen bzw. dokumentiert werden.

Gewölberippe aus Sandstein, polychromiert, in-situ, vor der Bergung. Foto: FIALE

Ofenkacheln, Töpfe und Küchenabfälle

Den Großteil der Kleinfunde machten wie erwartet Scherben von Gebrauchskeramik (Töpfe und Vorratsgefäße aus dem Spätmittelalter) und Ofenkacheln aus, aber auch einige bemalte Tellerfragmenten aus dem 17. Jahrhundert, gefolgt von Küchenabfällen in Form von Rinder- und Wildschweinknochen, wahrscheinlich aus derselben Zeitstellung.

Bemerkenswert ist dennoch die Vielfalt an Fragmenten von Ofenkacheln, wie Eck-, Becher-, Halbzylinder- und Nischenkacheln mit gotischem Maßwerk.

Sortieren der archäologischen Funde zusammen mit Helfern unter fachkundiger Anleitung.

Ausblick

In den kommenden Jahren wollen wir unsere Kooperation mit dem Verein FIALE ausbauen und die archäologischen Grabungen um die Turmruine fortsetzen.

Hannes Steinwandtner, Obmann Stv. Bernhard Arnold, Schriftführer Alex Klima, Astrid Steinegger und Sandra Pichler vom Verein FIALE und Günter Baumgartner

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen freiwilligen Helfern für die tatkräftige Mithilfe und freuen uns schon auf die nächste Grabung!

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Letzte Änderung am 16. August 2013