Lage und Topografie
Die Burganlage befindet sich auf einer dem Klosterberg vorgelagerten Hügelkuppe auf 320m Seehöhe welche den Flurnamen Hausberg trägt. Über den Klosterberg erstreckt sich ein ausgeprägter Fächer aus Altwegen über die Kuppe des Hausbergs hinunter in das Tal südlich der Ortschaft Ried am Riederberg.
Geographische Lage: 48° 24′ 75″ N, 16° 7′ 25″ O
Historische Karten
- Josephinische Landesaufnahme (1763-1787)
- Franziszeische Landesaufnahme (1806-1869)
- Franzisco-Josephinische Landesaufnahme (1869-1887)
- Franziszeischer Kataster 1821
Wegbeschreibung
Gehzeit: < 25min Strecke:1800m
Vom Gasthof Schmid (Inh. Zwirchmayr) der Hauptstraße bis über die Brücke folgend, dann links bergauf der Kirchenstrasse folgend, rechts die Feldwegauffahrt hinauf. Den Feldweg nach Westen folgend, welcher nach hundert Metern nach links abbiegt bis zum Holzplatz.
Vom Holzplatz den Waldweg nach Süden folgend, welcher einen weiten Bogen nach rechts beschreibt, bis zur großen Lichtung, dem Weg zu rechter Hand folgend bis zum Burggelände.
Der Hausberg
Die Hügelkuppe, ein künstlich angelegter, beinahe kreisrunder Kegelstutzen mit Hausbergcharakter, ist von einem eindrucksvollen Wall- Grabensystem umgeben, in das auch Altwege vom südlichen Klosterberg hinunter ins Tal integriert zu sein scheinen.
Die Kernburg ist von einem Burggraben umgeben, welcher im Norden in eine Terrasse übergeht. Dieser Bereich könnte von Schuttmassen komplett verfüllt sein. Im Süden der Kernburg befinden sich mehrere Wirtschaftsterrassen, ebene Flächen für wirtschaftliche Nutzung und dafür benötigte Gebäude. Im Süden ist ein eindrucksvoller Schildwall errichtet, Kern- und Vorburg ist wiederum von einem äußeren Burggraben umgeben, welcher sich im Norden in mehrere Wall- Grabensysteme auffächert und bis in das Tal reicht. Die ummauerte Fläche von Kern- und Vorburg umfasst etwa 1,1 Hektar.
Südlich der Anlage, auf den Hängen des Klosterberg befinden sich ein mehrere Hektar umfassendes Steinbruchareal. Hier wurde der im (Sandstein-)Wienerwald seltene Neokom Kalk, welcher nur stellenweise in inselförmigen Arealen an der Wienerwaldkante auftritt, in flachen Steinbrüchen abgebaut.
Die heute noch erkennbare Bausubstanz, insbesondere die Vorburg stammt aus der letzten Bauphase welche mit dem Veröden der Anlage in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts endet.
Ortswüstung „auf dem Perig”
Am nördlichen Fuße des Schlossbergs dürfte sich die Siedlung „Perig” befunden haben.
Burgstellen in der Umgebung
- Kogl I (Burgstall, Höhenburg mit Hausbergcharakter, frei zugänglich)
- Kogl II (Hausberganlage, nicht zugänglich)
- Sieghartskirchen (nicht sichtbar, heute Friedhof)
- Rappoltenkirchen (in Schloss aufgegangen)
- Judenau (Wasserburg, in Schloss aufgegangen)
- Baumgarten (nicht sichtbar, in Schloss aufgegangen)
- Pixendorf (Hausberganlage)
- Tulbing (nicht sichtbar, heute Burggasse, südlich der Kriche)
- Kirchbach (gut erhaltene Hausberganlage)
Literatur
- Thomas Kühtreiber: Adelssitze im Tullnerfeld - eine Spurensuche In: Adelskultur in der "Provinz": Das Niederösterreichische Tullnerfeld als mittelalterliche Kulturlandscharf (12.-14. Jh.), Krems, 2016, S. 80